Von der Entstehung und Philosophie eines Mehrwegproduktes

Die Entstehung und Philosophie der CUNA Products GmbH

CUNA ist ein junges Unternehmen aus NRW und Anbieter eines Mehrwegsystems für die Gastronomie. Kund:innen der verschiedenen Ausgabestellen können gegen die Abgabe von Pfand Mehrwegbecher oder -bowls ausleihen und bei jeder teilnehmenden Ausgabestelle wieder abgeben. So werden Verbraucher:innen zu Gebraucher:innen. Der daraus resultierende Kreislauf führt zu einer erheblichen Einsparung von Ressourcen und schont so die Umwelt. Was CUNA dabei so besonders macht und von anderen Anbietern unterscheidet: Alle CUNA Produkte werden aus biobasiertem Kunststoff (Bio PE) hergestellt und in NRW gefertigt. Das führt bereits bei der Rohstoffextraktion zu einer CO2-Einsparung, da über 90 Prozent des CUNA Materials aus nachwachsenden Rohstoffen bestehen. Trotzdem können die Produkte in der Spülmaschine gereinigt werden und bieten dank langer Lebensdauer eine bessere und umweltschonende Alternative zu Einwegverpackungen. Doch CUNA denkt noch einen Schritt weiter und schließt durch ein eigenes Recyclingverfahren den Materialkreislauf selbst. Das so zurückgewonnene Rezyklat wird zur Fertigung neuer Produkte verwendet.

Rafael Dyll

CUNA wurde 2018 als disruptive Idee von Rafael Dyll ins Leben gerufen. Die Innovation: Mehrwegalternativen für den Außer-Haus-Konsum ohne Erdölkunststoff, also auf pflanzlicher Basis, zu entwickeln. Das Gründerteam um den Medienfachwirt und seinen promovierten Kunststoffexperten als Co-Gründer war sich schnell einig: Wirklich ganzheitlich ökologisch durchdachte Lösungen für die Gastronomie gab es bisher nicht. Im Schnitt verbraucht aber jede:r Deutsche 34 Einwegbecher im Jahr. Das sind mehr als 320.000 pro Stunde! Und die meisten dieser Produkte sind aus Erdöl oder, schlimmer noch, aus Papier und Erdöl, was sie praktisch für das Recycling unbrauchbar macht – also ab in den Verbrennungsofen. Erdöl verbrennen? Davon abgesehen, dass Erdöl nicht mehr der Rohstoff der Stunde ist – insgesamt keine gute Idee. Selbst bestehende Mehrweg-Poolsysteme bedienen sich an Werkstoffen aus Erdöl.

Rafael Dyll beendete Anfang 2019 seine Karriere als Geschäftsführer einer Werbeagentur, widmete sich voll und ganz CUNA und setzte auf die Materialkenntnisse seines Partners. „Wir wollten beim Verzicht auf Rohöl sicherstellen, dass die nachwachsenden Rohstoffe aus denen unsere Becher produziert werden, möglichst viel aktuelles CO2 binden, die Produkte trotzdem lange haltbar sind und am Ende von uns selbst recycelt werden können.“ Was oft nach Greenwashing oder nach kompostierbarer Mogelpackung klingt, hat das fortan als GmbH gestartete Unternehmen so umgesetzt, dass die Mehrwegbecher und -bowls von CUNA zwar einerseits auf Zuckerabfällen (Ethanol) basieren, aber trotzdem bis zu 100 Grad in der Spülmaschine aushalten.
Auf der größten Kunststoffmesse der Welt, der „K“ in Düsseldorf, präsentierte CUNA Prototypen und sammelte erste Bestellungen. Die Entwicklung des ersten Bechers dauerte bis Anfang 2020 an, weitere Produkte wurden eingeplant. Es folgten Auszeichnungen, ein Sponsoring durch den Bochumer Entsorgungsbetrieb USB, Projektförderungen durch wissenschaftliche Partner:innen und die Entwicklung eines Poolsystems für Cafés und die Gastronomie mit einem Startbestand ohne Vorauszahlung, sodass jedes Café und jede Bäckerei unkompliziert an CUNA Mehrweggefäße kommt und diese nicht vorfinanzieren muss. Schon bald belieferte CUNA, auch aufgrund des durch COVID steigenden Außer-Haus-Konsums, mehr als 300 Gastronomiebetriebe. 

CUNA startete Ende 2021 eine eigene Produktion in Kooperation mit dem Fraunhofer Institut in NRW und forscht parallel an weiteren Möglichkeiten, Energie und CO2 einzusparen. In der Zwischenzeit wurde aus dem Zweier-Team ein wachsendes Unternehmen und das Startup zog es Mitte 2022 ins Ruhrgebiet, um dort gemeinsam mit seinen Institutspartner:innen und der Wissenschaft ein Zeichen gegen CO2-Emissionen, Einwegverpackungen und Recyclinglügen zu setzen. Seither wächst die Zahl der am Mehrwegsystem teilnehmenden Betriebe stetig.
Als diesjährige Gewinner des Förderprogramms „greenhouse.ruhr“ der Wirtschaftsförderung Dortmund leistet CUNA einen aktiven Beitrag, um Dortmund und die Region Ruhrgebiet nachhaltiger und zukunftsfähig zu machen.

Mehr Infos hier: https://linktr.ee/cuna.products

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