Nachbericht BEWUSST WIE Online-Sprint 2021

BEWUSST WIE - Nachbericht Online-Sprint (Vol.2) – „New Work“

In unserem Online-Sprint 2021 haben wir das Thema „New Work“ in den Fokus genommen.
Uns interessierte die Frage, wie Arbeitsorganisation und Kommunikation im Kontext der aktuellen Fragen (Pandemiebekämpfung, Home-Office, Digitalisierung) gut gestaltet werden kann, welche Herausforderungen sich ergeben und wie passende Lösungswege aussehen können um nachhaltig gut und konstruktiv miteinander zu arbeiten.

Insgesamt 68 Teilnehmer*innen begrüßten wir bei den vier Veranstaltungen. Herzlichen Dank an die Unternehmen und Referen*innen für die Bereitschaft, Wissen und Erfahrungen mit uns zu teilen und so die Weiterentwicklung des Vereins und seiner Mitglieder zu ermöglichen.

Newsroom-Modell als Organisationsform der Zukunft

Angefangen mit der Präsentation des Newsroom-Modells von Mediamoss, das einerseits die klare, zielgerichtete und strategische Kommunikation aus Sicht des Unternehmens sowie andererseits die Anforderungen und Impulse des Marktes im Blick behält, haben wir uns dem Thema genähert. Deutlich wurden in diesem ersten Durchgang unseres Sprints durch den Vortrag von Prof. Dr. Christoph Moss insbesondere zwei Dinge:

Entscheidend für den nachhaltigen Erfolg ist eine gut aufeinander abgestimmte Organisation der unternehmensinternen und -externen Kommunikation mit regelmäßigem Austausch untereinander. Social Media erweitert und verändert die Palette der Kommunikationswege.

Erfolgsfaktor in einer digital vernetzten Welt ist nicht mehr das Wissen des Einzelnen sondern der Dialog und der regelmäßige Austausch untereinander, um gemeinsam Lösungen für die Fragen unserer Zeit zu entwickeln.

Design Thinking - Mut, Neues zu wagen und Partizipation

Im zweiten Teil unsers Online-Sprints haben wir von Petra Schmidt und Torben Dieterich Einblick in die Arbeit an einem umfassenden Veränderungsprozess erhalten. In mehreren Design Thinking Sprints hat sich DSW21 mit der Frage zur „Zukunft der Arbeit“ beschäftigt. Mit einem gut geschulten internen Moderatoren-Team wagte sich das Unternehmen an diese partizipative Methode heran.

Die skeptische Frage der Teilnehmenden unseres Online-Sprints: „Wird das alles denn auch umgesetzt?“ wurde mit einem klaren „JA!“ beantwortet. Deutlich spürbar war der Motivationseffekt, der von dieser gemeinsamen Projektarbeit für die Mitarbeiter*innen ausgeht. Gleichzeitig wurde deutlich, dass solche Ergebnisse vor allem dadurch in so kurzer Zeit erzielt werden können, dass die Moderator*innen den Ablauf und die Arbeit an den Inhalten sorgfältig vor- und nachbereiten.

Agilität als Lösungsweg für komplexe Problemstellungen

In der dritten Veranstaltung unserer Reihe wurden wir schließlich von Franziska Stumpf und Patrick Kahl, zwei agilen Coaches der SIGNAL IDUNA mitgenommen in die weite Welt des agilen Arbeitens. Wir wollten selbst einen kleinen Schritt in diese Welt hinein setzen und die für uns wichtigen Fragen stellen:

  • Ist Agilität das einzig wahre Zukunftsmodell?
  • Muss die gesamte Organisation zwangsläufig agil sein, oder geht es auch „teilweise“?
  • Wie stelle ich sicher, dass ich keine Personen abhänge?
  • Wie werde ich agiler?
  • Haben Führungskräfte Angst um Ihre Rolle
    (Motto: Dann werde ich nicht mehr gebraucht …)?

Nach einer einleitenden Vorstellung des CSR-Engagements der SIGNAL IDUNA durch Dayane Kemmer Marquardt, die Nachhaltigkeitsbeauftragte der SIGNAL-IDUNA Gruppe, erläuterte uns das Team der SIGNAL IDUNA erläuterte uns noch einmal die Stacey-Matrix, die uns auch von DSW21 schon vorgestellt worden war. Entscheidendes Kriterium dafür, ob mit einem agilen Iterations- und Reflexionsprozess, durch klare Projektorganisation oder durch konzentriertes und fokussiertes Abarbeiten von Vorgängen Erfolge erzielt werden, ist vor allem die jeweilige Fragestellung:

  • Weiß ich, wie die passende Lösung aussehen soll und wie ich dieses Ziel erreiche – dann spricht alles für eine klar strukturierte und fokussierte Projektorganisation.
  • Ist lediglich die Richtung klar, jedoch noch nicht das „was genau“ und „wie“? – In diesem Fall bietet sich ein iteratives Vorgehen mit frühzeitigem und regelmäßigem Feedback an.

Auch die Frage nach der Aufgabe und Rolle der Führungskraft wurde gestellt und
beantwortet:

  • Agilität bedeutet nicht, dass sich alles wild durcheinander bewegt oder vollständig selbst organisiert.
  • Wichtig ist eine klare Idee dessen, was erreicht werden soll. Da der Weg dorthin und auch das Bild davon, wie das Ergebnis genau aussehen soll noch nicht bekannt ist, werden unterschiedliche Ideen entwickelt, getestet, miteinander ausgetauscht und daraufhin geprüft, ob sie hilfreich sind auf dem Weg zum angestrebten Ziel. Dabei ist eine wertschätzende Moderation unerlässlich.

Mit dem „Delegation-Poker“ haben wir schließlich eine anschauliche Methode kennengelernt um mit Mitarbeiter*innen in den Dialog zu kommen und sich gut zu verständigen.

Interessant waren für uns auch die Antworten auf die abschließende Frage der Moderator*innen,was das alles mit Nachhaltigkeit und unternehmerischer gesellschaftlicher Verantwortung zu tun hat. Genannt wurden

  • der wertschätzende Umgang miteinander
  • das Einbeziehen der Mitarbeitenden/der unterschiedlichen Perspektiven
  • die Notwendigkeit, für komplexe Probleme – z.B. Klimakrise – die passende
    Herangehensweise zu finden bzw. zu wählen

Home-Office und Führung auf Distanz​

 Den Abschluss unseres Online-Sprints bildete wieder der OPEN SPACE – ein offen moderierter Raum für unsere Mitglieder und die Teilnehmer*innen, die Themen zu platzieren, die für sie besondere Relevanz haben. Deutlich wurde, dass die Umstellung auf das Home-Office Chancen und Risiken für
Unternehmen beinhaltet:

  • Die Ergebnisse einer aktuellen Studie der DEW21 zeigten, dass der wichtigste Erfolgsfaktor aus Sicht der Beteiligten der wertschätzende Umgang miteinander und das Verständnis füreinander ist. Dies wurde auch durch eine Erhebung der BIC direkt gesund bestätigt. Jana-Larissa Marx verdeutlichte, dass Arbeitssituationen häufig völlig unterschiedlich und auf die Distanz nicht ohne weiteres einzuschätzen sind.
  • Eine Herausforderung ist auch das Zeitmanagement. Die digitale Verfügbarkeit verführt dazu, dass Mitarbeitende und Führungskräfte von einem Meeting ins nächste „stürzen“. Im Einzelfall sicher o.k., auf Dauer aber ein Punkt, der noch einmal genauer zu betrachten ist.

Spannend war auch die Frage, wie ein gutes Miteinander auch auf Distanz erhalten und gefördert werden kann. Die Tendenz der Teilnehmenden ging in die Richtung, dass zukünftig sowohl Treffen in Präsenz als auch digitale Treffen eine Rolle spielen werden. Dabei wird der Fokus bei Präsenztreffen vermutlich stärker in Richtung „socializing“ gehen als dies in der Vergangenheit der Fall war. – Also mehr Zeit für Gespräche oder gemeinsame Aktivitäten.

Besonders haben wir uns in diesem Teil des Sprints über die aktive Teilnahme und die Beiträge von Gästen gefreut, die bisher noch nicht Mitglied unseres Vereins sind.

Federführend moderiert und organisiert wurde der BEWUSST WIE Online-Sprint wie bereits im vergangenen Jahr von Petra Hövelborn.

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